Lichter im unscharfen Bokeh

Gemeint ist die sahneweiche Unschärfe hinter dem Hauptmotiv, die seit einigen Jahren mit dem japanischen Wort Bokeh bezeichnet wird.

Kurz zur Namensherkunft: Bokeh stammt aus dem Japanischen und bedeutet in etwa “unscharf” oder “verschwommen”. Und genau darum geht es: Bestimmte Teile eines Fotos werden absichtlich unscharf dargestellt, um zum Beispiel ein Objekt oder eine Person optisch vom Hintergrund hervorzuheben.

Der Bokeh-Effekt entsteht durch eine grosse Blendenöffnung und wird im unscharfen Bereich sichtbar. Je nach Objektiv ist der Effekt unterschiedlich schön ausgebildet. Punkte, insbesondere Lichtpunkte, Lichtreflexe oder Spitzlichter im Hintergrund werden auf dem Bildsensor ebenfalls als Punkt abgebildet. Je weiter dieser Punkt von der eingestellten Schärfeebene liegt, desto grösser wird er auf dem Bildsensor und taucht schliesslich als Unschärfekreis auf. Diese Form der Unschärfekreise nennt man „Bokeh“.

Die genaue Art der Unschärfe wird unter Fotofreunden intensiv diskutiert: Die entstehenden Unschärferinge fallen je nach Optik kreisförmig, oval oder eckig aus. Kreisförmig gilt als erstrebenswert. Deshalb werden gerne Objektive mit möglichst vielen Blendenlamellen bevorzugt.

Für maximales Bokeh stellen viele Fotografen die am weitesten offene Blende ein. Bei ganz geöffneter Blende bieten die meisten Objektive allerdings nicht ihre volle Leistung. Für beste Schärfe im Hauptmotiv sollten Sie die Blende oft etwas schließen. Und nicht nur die Bildschärfe leidet bei komplett geöffneter Blende. Bei ganz geöffneter Blende entstehen auch andere Fehler wie etwa Randabschattung (Vignettierung) oder störende Farbsäume (chromatische Aberration). Eventuell wirkt bei Offenblende sogar die komplette Aufnahme ein bisschen weich und kontrastarm.

  • Je grösser der Sensoren, um so ausgeprägter der Bokeh-Effekt.

  • Teleobjektive haben mehr Bokeh-Potential als Weitwinkelobjektive.

  • Je offener die Blende, desto unschärfer erscheint der Hintergrund und das Bokeh wirkt dadurch weicher.

  • Es sollten sich Lichtpunkte (Spitzlichter, Lampen, Reflexe) im Hintergrund befinden.

Hier mal ein Beispiel von mir:
Bokeh

Oft sieht man sehr verspielte Bokeh-Fotos mit einer tollen Wirkung. Mit wenig Aufwand kann man selbst solche Effekte in sein Bokeh-Foto einbauen. Herzen, Sternchen oder andere Formen werden vor dem Objektiv platziert.
Schneidet aus festem Karton einen Kreis welcher genau in das Filtergewinde des Objektivs passt. Nun ein Symbol eurer Wahl aufzeichnen und ausschneiden. Anschließend den Karton mit Klebeband vor dem Objektiv befestigen.

Wer Lust hat an den Projekten teilzunehmen, kann dies sehr gerne machen. Setzt einfach einen Link zu Euren Fotos, oder Ausarbeitungen in die Kommentare.

Ich würde mich über zahlreiche Beiteiligung freuen.

Gruss Jürgen

7 Kommentare zu „Lichter im unscharfen Bokeh

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